Untersuchung des Timings bei Dystonie-Patienten

Hintergrund

Die Handdystonie bei Musikern ist eine Form der fokalen Dystonie, also eine Bewegungsstörung. Sie ist durch einen Verlust der Willkürmotorik bei übertrainierten Bewegungen während des Instrumentalspiels gekennzeichnet. Mehrere Studien legen nahe, dass Patienten mit Musikerdystonie (MD) neben diesen aufgabenspezifischen Bewegungsstörungen zusätzlich Beeinträchtigungen in ihrem Timing und ihrer (auditiven) Unterscheidungsfähigkeit aufweisen. Mithilfe einer Reihe von audiomotorischen Aufgaben untersuchen wir, auf welcher Ebene der audiomotorischen Verarbeitung diese Defizite auftreten. Dabei betrachten wir die sensumotorische Synchronisation, eine Fähigkeit, die ständig eingesetzt wird – etwa wenn wir zu einem Metronom mittippen („tappen“) oder -klatschen und beim Musizieren in Ensembles.

 

Ziele

  • Erforschung der Fähigkeit zur sensumotorischen Synchronisation bei MD-Patienten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe
  • Untersuchung der Beziehung zwischen den verschiedenen sensumotorischen und Wahrnehmungsaufgaben


Insbesondere möchten wir wissen, ob MD-Patienten

  • Davon profitieren, wenn sich das Metronoms ihrem Timing anpasst
  • sich genauso an Veränderungen im Tempo anpassen oder diese voraussehen wie Kontrollprobanden
  • Defizite in ihrer Wahrnehmung aufweisen

Experimente

Die Aufgabenbatterie beinhaltet Aufgaben zur sensumotorischen Synchronisation und zur auditiven Wahrnehmung. Sensumotorische Synchronisation ist die zeitliche Koordinierung einer Handlung mit Ereignissen, die einem vorhersagbaren externalen Rhythmus folgen. Damit ist die sensumotorische Synchronisation eine fundamentale menschliche Fähigkeit, die bei der Bewältigung motorischer Aufgaben im Alltag unerlässlich ist, insbesondere beim Ensemblespiel.

  • Tapping-Aufgabe zur sensumotorischen Synchronisation mit Tempoveränderungen in den vorgegebenen Metronomsequenzen
  • Tapping-Aufgabe zur sensumotorischen Sysnchronisation mit adaptiven Metronomsequenzen
  • Beat Alignment Test
  • Erkennen von Unregelmäßigkeiten in einer Metronomsequenz
  • Audiomotorische Erkennung von Verzögerungen

Diese fünf Aufgaben dienen der Unterscheidung zwischen der Fähigkeit zur Wahrnehmung und Fertigkeiten zur Produktion, die für die sensumotorische Synchronisation wichtig sind, und liefern so ein Bild der Timing-Fähigkeit bei MD-Patienten.

Publikationen

  • in Vorbereitung
 

Zuletzt bearbeitet: 09.12.2015

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