Mechanismen der musikunterstützten feinmotorischen Rehabilitation nach einem Schlaganfall
Hintergrund
Nach einem Schlaganfall leiden viele Menschen unter einer teilweisen Lähmung ihrer Gliedmaßen. Die bisher vorhandenen Behandlungsansätze zielen nur darauf ab sehr große und grobmotorische Bewegungen wieder möglich zu machen. Dies ist für die Patienten oft sehr frustrierend und hinderlich im täglichen Leben, da die Patienten keine feinmotorischen Aufgaben mehr erledigen können. Schneider, Altenmüller & Münte (2007) zeigen, dass das Üben an Klavier und Schlagzeug Schlaganfall-Patienten helfen kann ihre feinmotorischen Fähigkeiten wieder zu verbessern.
Ziele
- herausfinden, warum dieses Rehabilitationsprogramm wirkt:
- Was ist der Wirkmechanismus?
- Was sagt er uns über Musik?
- Wie lässt sich neurophysiologisch die Verbesserung der Feinmotorik zeigen?
- Mit diesem Hintergrundwissen können wir dann hoffentlich das Rehabilitationsprogramm weiter verbessern.
- Schlussendlich soll eine Laborexperiment entworfen werden, in welchem wir mit gesunden Versuchspersonen die motorische Lernenprozesse der Schlaganfall-Patienten simulieren.
Experimente
Hier sind einige Hypothesen, bezüglich des Therapeutischer Erfolgs durch Musik (TEM) bei der Rehabilitation der Motorik, die es meines Erachtens nach wert sind getestet zu werden.
Hypothese A: TEM setzt dadurch ein, dass es für die Patienten aufregend ist etwas Neues zu tun.
Hypothese B: TEM setzt ein, weil die Patienten durch Musik in der Lage sind ihre Emotionen auszudrücken und dadurch psychologisch profitieren
Hypothese C: es kommt zu TEM, da Klavier und Schlagzeug eine auditorische Rückmeldung über die Bewegung geben, was den Patienten hilft ihre Bewegungen zu verbessern.
Hypothese D: TEM kommt zustande, da Musik einen Rahmen bieten kann, in welchem der Therapeut mit den Patienten leicht in Kontakt treten kann.
Hypothese E: das Drücken einer Klaviertaste ist eine sehr gute Trainingsbewegung die zu TEM führt. Der Klavierklang selber spielt dabei aber keine tragende Rolle.
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, diese kontrollierten Experimente durchzuführen und die oben genannten Hypothesen zu überprüfen. Außerdem sollen die Experimente die Musik unterstützte Therapie (MuT) an Schlaganfall-Patienten herantragen in der Hoffnung, dass diese ihre Feinmotorik verbessern können und damit auch ihre Alltagsbewegungen.
Beteiligte Personen
- Floris van Vugt
- Britta Westner
- Wolfgang Kuhn
- Juliane Ritter
- Marta Beauchamp
- Eckart Altenmüller
- Barbara Tillmann (CNRS, Lyon)
Publikationen
- Schneider, Schoenle, Altenmueller, and Muente. 2007. Using musical instruments to improve motor skill recovery following a stroke. Journal of Neurology. 254:1339-1346. DOI 10.1007/s00415-006-0523-2
Ansprechpartner
Zuletzt bearbeitet: 09.12.2015
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