Neurophysiologische und kognitive Aspekten beim Instrumentallernen

Hintergrund

In den letzten Jahrzehnten haben musikbasierte Interventionen erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da sie das Potenzial gezeigt haben, kognitive und funktionale Fähigkeiten zu verbessern. Dies zeigt sich besonders deutlich in den Entwicklungsphasen von Kindern, aber auch in der Wirksamkeit solcher Interventionen zur Förderung eines gesunden Alterns. Trotz dieser Erkenntnisse gibt es aufgrund der vielfältigen und oft kleinen Studiendesigns und Stichproben bislang nur wenige Erklärungsansätze für die zugrunde liegenden Wirkmechanismen musikbasierter Interventionen.

Ziele

Im Fokus dieses Projektes steht das Instrumentalspiel, insbesondere das Klavierspiel, da es motorische Fähigkeiten fördert und fordert. Ziel ist es, die verschiedenen Phasen des motorischen Lernprozesses zu untersuchen und eine um- fassende motorische Lerntheorie zu formulieren. Diese Theorie soll sowohl die neurophysiologischen als auch die kognitiven Aspekte der verschiedenen Lernstadien berücksichtigen. Ein potentielles Ergebnis dieser Arbeit könnte die Entwicklung von individuell angepassten Musikunterrichtsmethoden sein, die darauf abzielen, die Wirksamkeit von Instrumentalunterricht zur Förderung eines gesunden Alterns, zur Unterstützung der motorischen Rehabilitation und zur Verbesserung der kognitiven Funktionen zu maximieren.

Experimente

In einem ersten Experiment werden die kognitiven Aspekte des motorischen Lernens anhand von Personen mit minimaler Klaviererfahrung untersucht. Die Teilnehmenden erlernen eine Klaviersequenz und eine klavierunabhängige Sequenz über 20 Durchgängen à 20 Sekunden. Die Anzahl der korrekt gedrückten Tasten wird mit einer Reihe von kognitiven Tests korreliert. Im zweiten Experiment werden die neurophysiologischen Aspekte des motorischen Lernens an hochqualifizierten Klavierschüler*innen der HMTM Hannover untersucht mithilfe der zusätzlichen Messung der Gehirnaktivitäten mittels Elektroenzephalographie (EEG) während der Sequenzlerneinheiten. Schließlich wird in einer dritten randomisiert kontrollierten Studie untersucht, wie die Erkenntnisse aus den ersten beiden Experimenten in ein präventives Konzept für Instrumentalunterricht als Intervention für ältere Menschen mit Risiko integriert werden können.

 

 

Beteiligte Personen

  • Hannah Losch
  • Florian Worschech
  • Fabian Sternkopf

Publikationen

 

Zuletzt bearbeitet: 21.08.2024

Zum Seitenanfang